HEINRICH KURT OTTO HAUBROK
VORGANG: de RIDDER - 1e Ltn d. Kan. Armee -UKW-
Der Niederländer De RIDDER kommt aus Zuid-Beierland und war Vermessungs-Ingenieur beim Waterstaat. Seine Ehefrau und Kinder wohnen auf einem Wohnschiff in Zuid-Beierland in der Nähe einer Mühle. De RIDDER war für den Waterstaat hauptsächlich zu Vermessungen im Biesbosch tätig, den er von innen und auseen kannte. Er verliess seinen Posten als Vermessungs Ingenieur etwa im September 1944 und begab sich über den Biesbosch in einem Boot nach Noord-Brabant um auf der Insel Walcheren beim Reparieren des Deiches zu helfen. Da aber zu der Zeit hier noch nicht viel zu machen war, weil es an den notwendigen Materialen fehlte, ging er zu den Kanadische Pionieren, wo er als 2e Leutnant übernommen und eingekleidet wurde. Er legte für die Kanadier auf ihrem Vormarsch nach Deutschland notwege und Notbrücken mit an. Nach einigen Wochen wurden ihm Vorschläge gemacht, sich für : besonderen Einsatz" nach Holland zu melden. Er nahm diesen Vorschlag an. De RIDDER bekam in Berg en Dal bei Nijmegen seine Ausbildung als UKW-Sprecher und sollte mit mehreren Geräten südlich Rotterdamzum Einsatz gebracht werden, um dort mehere - 3 bis 4 UKW-Stationen einzurichten. Der Einsatz des Agenten De RIDDER erfolgte etwa Beginn 1945 und zwar nicht durch die Luft, sondern von Nordbrabant über das "Hollandsche Diep" - Biesbosch - Hardinxveld per Boot. Es war die bekannte "Crossings-Line" durch den Biesbosch. De RIDDER hatte den Auftrag südlich Rotterdam mehrere UKW-Stationen einzurichten, um die Deutschen Truppenbewegungen laufend durchgeben zu können. Ob er selbst nur 1 oder mehrere Geräte mitgebracht hatte, kann ich heute nicht mehr sagen, doch nehme ich an, das er angab, dass ihm die restlichen Geräte mittels Fugzeug abgeworfen werden sollten. De RIDDER hatte jedenfalls seine Kontaktleute und Mitarbeiter aufgesucht und sie angewiesen.

Etwa im Januar-Februar 1945 wurde De RIDDER irgendwo in Zuid-Beierland festgenommen. Ich kann heute nicht mehr sagen, durch wen diese Festnahme erfolgte. Gleichzeitig wurden mehere seiner einzelnen UKW-Geräte vorgesehen waren - mitfestgenommen. Nachdem die SiPo-Rotterdam die erste Vernehmung des UKW-Agenten De RIDDER durchführt hatte, bekam ich ihn zum ordnungsmässigen Verhör  in das Deutsche Polizeigefängnis Scheveningen überstellt. Hier schloss ich mit den Agenten De RIDDER sofort folgenden Vertrag, wonach er mir seine gesamte Ausbildung und Aufträge erzahlensollte, und ich mich für ihn und seine Mitarbeiter so gut ich es konnte, einsetzn wollte. Was De RIDDER nun über seine Ausbildung und seine Aufträge alles erzählt hatte, kann ich heute nicht mehr sagen. Einzelheiten darüber habe ich inzwischenvergessen. Die Mitarbeiter des De RIDDER sassen im Gefängnis in Rotterdam ein. Ich bagatellisierte die Tätigkeit dieser Leute und brachte sie zur Entlassung. Jedenfalls habe ich die SiPo Rotterdam angerufen und diese mit der Entlassungbeauftragt. Sie sind auch zur Entlassung gelangt. Dieses weiss ich bestimmt daher weil mich einer dieser Leute - ein Niederländische Reserve-Offizier aus Zuid-Beierland - etwa im Oktober 1945 im Gefängnis in Rotterdam aufsuchte, um mit mir dieses und jenes aus dem Vorgang zu besprechen. Vor allem wollte er von mir den Verbleib des 1e Ltn. de RIDDER erfahren. Er kannte seinen "ehemaligen Chef" bisher nicht mit Namen. Als am 6-3-1945 die "Geisel" für RAUTER gefordert wurden, war auch De RIDDER m.E. mit dabei. Ich kann dieses aber nicht mehr genau sagen. Ich hatte ihn aber noch nicht schriftlich verhört, daher konnte ich ihn leichter von der Liste herunterbekommen. Es kann auch sein, dass De RIDDER nicht auf der Liste stand. Jedenfalls hatte ich mit ihm bezüglich seiner Sicherheit keine besonderen Schwierigkeiten, wie ich diese bei allen meiner anderen Gefangenen hatte. Ich zog seine Vernehmung immer wieder in die Länge, weil ich mir darüber klar war, dass der Krieg nur noch Wochen dauern könnte. Der Agent De RIDDER war auch um seine Sicherheit nicht bange, denn er vertraute mir und wusste dass er sich auf mich verlassen konnte. Soviel ich weiss, ist die Vernehmung des De RIDDER nie mehr fertig geworden. Einige Tage vor der Kapitulation habe ich De RIDDER dann entlassen. Vielmehr habe ich seine Entlassung schriftlich im Gefängnis hinterlassen. Er kann daher möglich sein dass er erst am Kapitulationstage enlassen ist. Aber entlassen ist er bestimmt.

Ich habe von De RIDDER später nie wieder etwas gehört, bin aber fest davon überzeugt, dass er gut zu Hause angekommen ist.
Somit sind in dem Vorgang Ltn. de RIDDER alle Gefangenen entlassen worden. Die Mitarbeiter, die in Rotterdam einsassen, habe ich nicht einmahl verhört, bzw. gesehen. Ich konnte auf ihre Vernehmung versichten, weil ich die Aussagen des "Chefs" des Ltn. de RIDDER - hatte. Es war mir zu der Zeit auch gleichgültig, ob dieser die Wahrheit ge sagthatte oder nicht, denn auch die "Unwahtheit" hätte am Kriegsausgange nichts mehr geändert.



Willem Arnoldus Gerardus Andries de Ridder, geboren 26 september 1906 te Arnhem, overleden 1 novemver 1994 te Zwolle. Agent van Bureau Inlichtingen, S-Phone operator. Stak in de nacht van 14 op 15 maart 1945 de Biesbosch over naar bezet gebied. Gearresteerd op 6 april 1945, teruggekeerd  in mei 1945. Codenaam van het S-Phone team DOUGLAS, codenaam de Ridder: WIM.