Willem van Vreeswijk fährt seit seinem 18. Lebensjahr zur See. Von 1933 bis 1939 ist er Matrose auf dem niederländischen Frachter „Westplein”, der regelmäßig Eisenerz auf den Routen Narvik-Rotterdam und Luleå-Rotterdam nach Deutschland transportiert. Vreeswijk ist aktives Mitglied der kommunistischen Gewerkschaft der Seeleute, Binnenschiffer und Hafenarbeiter und kommt 1936 in Kontakt zur niederländischen Abteilung der international agierenden Wollweber-Gruppe, einer von der Kommunistischen Internationale unterstützten Schiffssabotageorganisation. Diese hat vor allem die Aufgabe, während des Spanischen Bürgerkrieges deutsche, italienische und japanische Schiffe in Häfen oder auf hoher See in die Luft zu sprengen. Vreeswijk, der als Matrose mit seinem Schiff „Westplein” regelmäßig die Häfen des norwegischen Narvik und Luleå in Schweden anläuft, übermittelt wichtige Informationen an die Organisation Wollweber und transportiert Sprengstoff und Brandsätze.
Willem van Vreeswijk wird am 3. Oktober 1940 festgenommen und 1942 gemeinsam mit Jan Hoorn und Jan van Schaik nach Berlin überstellt. Die drei Angeklagten werden am 17. November 1942 vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Willem van Vreeswijk wird während der sogenannten Blutnächte am 7. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.