WETTER FUNK LAND.
Das Wetterfunkgerät Land war eine automatische Wetterstation, die durch die Kriegsmarine während des Zweiten Weltkrieges zur Ermittlung meteorologischer Daten eingesetzt wurde. Zwischen 1942 und 1944 richtete der Marinewetterdienst insgesamt fünfzehn solcher Wetterfunkgeräte (WFL) ein.

Aus der Wetterlage in der Arktis sind Erkenntnisse über die zu erwartende Wetterentwicklung in Europa abzuleiten. Daher war die Erfassung meteorologischer Daten in diesem Gebiet Voraussetzung für die operativen Planungen der deutschen Luftwaffe und der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Zu diesem Zweck installierte die Wehrmacht zwischen 1942 und 1945 mehrere automatische Wetterfunkstationen (WFL) - größtenteils auf Inseln im Arktischen Ozean und im Europäischen Nordmeer.

Zunächst erfolgte die Ermittlung der Wetterdaten im Nordatlantik während des Zweiten Weltkrieges durch U-Boote und Wetterschiffe, doch die zunehmende Gefährdung durch feindliche Luft- und Seestreitkräfte führte zur Entwicklung ungefährlicherer Alternativen. Im Januar 1942 wurden von der Kriegsmarine die ersten Wetterbojen ausgebracht.

Diese WFS-Bojen (Wetterfunkgerät See) waren eineinhalb Tonnen schwer, zehn Meter lang und trugen eine nochmals ebenso lange Antenne. Sie wurden in zwei bis vier Kilometern Wassertiefe verankert. In bestimmten Abständen lösten die WFS selbständig ihr Auftauchen aus, funkten ihre Daten und tauchten wieder ab. Ihre Maße orientierten sich an Länge und Durchmesser der Torpedorohre der U-Boote, von denen sie an Ort und Stelle verbracht wurden. Eine Weiterentwicklung war die automatische Wetterermittlungsstation der Luftwaffe, die den Tarnnamen „Kröte“ trug und Luftdruck und -feuchtigkeit sowie Temperatur erfassen konnte. Im Mai 1942 wurde die erste „Kröte“ auf Spitzbergen eingerichtet. Die parallele Entwicklung der Kriegsmarine trug den weniger phantasievollen Namen „Wetterfunkgerät Land“, für das die Abkürzung WFL gebräuchlich wurde. Die WFL waren größer und schwerer als das Luftwaffenmodell, welches von Flugzeugen in das jeweilige Einsatzgebiet der „Kröte“ transportiert wurde.

Die über fünf Meter lange Antenne des Wetterfunkgerät Land ruhte auf drei Beinen, von denen zwei am Ende Stahlzylinder - sogenannte Sende-Töpfe - trugen. Diese Töpfe waren einen Meter hoch und hatten einen Durchmesser von 50 Zentimetern. Insgesamt gehörten zu einem WFS zehn solcher Töpfe, in denen sich auch die zur Energieversorgung nötigen Batterien befanden. Die Töpfe des WFL waren hinsichtlich der Abmessungen so konzipiert, dass sie in den Torpedorohren der deutschen U-Boote untergebracht werden konnten. Das dritte Bein der Antenne, in deren oberem Drittel sich ein Thermometer befand, war mit einem nicht einmal halb so hohen Vermessungsmast verbunden, an dessen Spitze sich ein Anemometer und eine Windfahne drehten. Viermal am Tag gab das Funkgerät über Kurzwelle eine verschlüsselte Meldung der gesammelten Daten ab. Ein WFL hatte aufgrund seiner autonomen Energieversorgung eine Standzeit von vier bis sechs Monaten - einige funktionierten aber auch deutlich länger.

Automatische Wetterstationen auf Spitzbergen und der Bäreninsel, 1942 und 1943
Aus Gründen der Geheimhaltung erhielt das erste Wetterfunkgerät Land die Nummer 21. Damit setzte der Marinewetterdienst die Zählung der bisher eingesetzten 20 Wetterbojen fort. Für die weitere Nummerierung der WFL wurde diese Zählung fortan beibehalten. Der Transport, wie auch der Aufbau der Stationen erfolgte entsprechend ebenfalls unter strengen Sicherheitsmaßnahmen. Über den Zweck der eingeladenen technischen Geräte und die Aufgabe der zugestiegenen Wissenschaftler erfuhr die Besatzung erst auf See Genaueres. Zusätzlich zu den Bestandteilen der WFL hatten die mit dem Transport beauftragten U-Boote zudem weitere Schlauchboote mit Außenbordmotoren und Spähtruppausrüstung an Bord. Die Geräte und die Ausrüstung waren in den Torpedorohren oder in speziellen außen angebrachten Transportbehältern - sogenannten Oberdeckstuben - eingelagert. Die insgesamt fünfzehn Wetterfunkgeräte, die die Wehrmacht im Laufe des Zweiten Weltkrieges in der Arktis einrichtete, erhielten zudem größtenteils männliche Vornamen als Tarnnamen:

Gustav, WFL 21 wurde am 7. September 1942 auf Spitzbergen als Ersatz für die Wetterstation Knospe, die im Herbst 1942 evakuiert wurde, eingerichtet

Edwin, WFL 22 wurde am 2. Dezember 1942 auf der Bäreninsel eingerichtet, die Wetterstation wurde am 18. April 1943 durch Edwin II (WFL 23) ersetzt, das durch das Wetterschiff WBS 2 zur Bäreninsel gebracht wurde

Robert, WFL 24 wurde am 9. Juli 1943 durch U 629 zur Bäreninsel gebracht, um Edwin II zu ersetzen, das zu diesem Zeitpunkt allerdings noch betriebsfähig war und demontiert wurde

Gerhard, WFL 25 wurde von U 703 im Sommer 1943 nach Nowaja Semlja transportiert und dort am 22. August eingerichtet, der hierfür abgesetzte Wetterdiensttrupp wurde sechzehn Stunden später von U 601 abgeholt und nach Hammerfest gebracht

Kurt, WFL 26 wurde von U 537 nach Nordamerika gebracht und dort am 23. Oktober 1943 auf der Labrador-Halbinsel im Rahmen der einzigen militärischen Operation der deutschen Seite auf nordamerikanischen Boden eingerichtet, Aufgrund der langen Distanz wurde „Kurt“ von einem Langstrecken-U-Boot des Typs IX C an Ort und Stelle gebracht, normalerweise wurden zum Transport die kleineren Boote der U-Boot-Klasse VII verwendet

Dietrich, WFL 27 wurde durch U 355 transportiert und am 7. September 1943 auf der Bäreninsel eingerichtet

Christian, WFL 29 wurde durch U 713 transportiert und am 6. Dezember 1943 auf der Bäreninsel eingerichtet,

Hermann, WFL 34 wurde am 17. Juni 1944 auf der Bäreninsel eingerichtet, WFL 30 wurde von U 737 transportiert, der
Standort befand sich, genau wie bei „Christian“, „Dietrich“ und „Robert“, südlich der Nordhamna-Bucht

Edwin III, WFL 33 wurde am 30. Juni 1944 auf Spitzbergen eingerichtet

Herbert, WFL 30 sollte auf Labrador aufgestellt werden, aber U 867, das mit dem Transport beauftragt war, wurde auf der Anfahrt versenkt.

Walter, WFL 31 wurde im Herbst 1944 von U 992 nach Jan Mayen gebracht und dort am 25. September eingerichtet

Erich, WFL 32 sollte zunächst auf Franz-Josef-Land eingerichtet werden, aber aufgrund erheblichen Eisaufkommens wurde der Plan fallengelassen, das Wetterfunkgerät wurde von U 387 stattdessen als Ersatz für „Erich“ nach Nowaja Semlja gebracht

Wilhelm, WFL 36 wurde am 11. November 1944 durch die Besatzung von U 1163 auf Magerøya eingerichtet

Landjäger, WFL 35 wurde am 22. November 1944 auf Åland eingerichtet


Ende 1944 beendete die Kriegsmarine die Aufstellung automatischer Wetterstationen. Die WFS-Bojen sollten jedoch weiterhin ausgebracht werden. Planmäßig sollte wegen der wesentlich kürzeren Betriebsdauer jeden Monat eine Boje auf See verankert werden. Anfang 1945 wurde U 880 mit einer Boje beladen und lief am 11. Januar von Kiel aus. Es war der letzte Einsatz zur Ausbringung einer WFS-Boje. Die Unternehmung wurde wegen Maschinenschadens abgebrochen.

Am 9. März 1945 brach ein norwegischer Erkundungstrupp von der Mitte der Insel Jan Mayen mit einem Motorboot auf, um den nördlichen Inselteil Nord-Jan zu umrunden. Drei Tage später entdeckten die drei Norweger das Wetterfunkgerät WFL 31 mit dem Codenamen Walter gut verborgen im Geröll in der Nähe einer Schutzhütte, die offensichtlich von den Deutschen verwüstet worden war. Da sie eine Verminung des Geländes befürchteten, näherten sich die Norweger den Gerätschaften nicht, kappten aber einige der Drähte, welche die Tonnen miteinander und mit dem Sendemast verbanden. Nach einer Woche kehrte der Trupp zur Radiostation zurück und meldete den Fund. Am 27. März 1945 wurde Walter von der Besatzung des norwegischen Küstenwachschiffes Namsos geborgen und nach Reykjavík gebracht.

Von den beiden Wetterfunkgeräten WFL 29 und WFL 34, die im Norden der Bäreninsel eingerichtet waren, wurde eines Ende August 1945 durch einen norwegischen Wettertrupp demontiert und nach Tromsø gebracht. Es ist weder bekannt, ob es sich um Christian oder um Hermann gehandelt hat, noch gesichert, was aus dem anderen WFL geworden ist.

Ebenfalls ist unklar, was mit WFL 32 geschah, das unter dem Codenamen Erich von Nowaja Semlja aus funkte. Bis auf eine Meldung aus dem Jahr 1959, bei dem Angehörige einer russischen Station auf einem Erkundungsmarsch eine Wetterstation auffanden, aber an Ort und Stelle beließen, ist über das Schicksal von Erich nichts weiter bekannt geworden.

Unter dem Tarnnamen Edwin III funkte das WFL 33 von Nord-Spitzbergen Wetterdaten bis zum Spätsommer 1944. Doch bereits im September war der Kontakt abgebrochen, so dass die Mitglieder des dort ausgebrachten Wettertrupps Haudegen keine Notwendigkeit sahen, das WFL aufzusuchen. Im Jahr 1958 wurde die Station durch den späteren Willy-Brandt-Preisträger Nils Morten Udgaard aufgesucht. Der norwegische Journalist fand WFL 33 zerstört vor - ein Verursacher war nicht festzustellen. Fast dreißig Jahre später wurden die Reste geborgen und restauriert. Heute gehört Edwin III zur ständigen Ausstellung des Forsvarsmuseet in Oslo.

Da die Wehrmacht bis zum Frühjahr 1945 Kommandounternehmen am Nordkap durchführte, kann davon ausgegangen werden, dass das dort aufgebaute WFL 36 mit dem Tarnnamen Wilhelm seine Wettermeldungen bis zu diesem Zeitpunkt zuverlässig funkte und keine Überprüfung notwendig war. Als die norwegischen Streitkräfte gegen Kriegsende die Fjorde durchsuchte, wurde auch Wilhelm aufgefunden und demontiert. Der letztendliche Verbleib von WFL 36 ist nicht gesichert, aber da im Meteorologisk Institutt in Oslo drei Sets Temperatur-/Druck- und Windmessköpfe deutscher WFL aufbewahrt werden, ist anzunehmen, das eines dieser Sets zu Wilhelm gehörte.

Das WFL 35 mit dem Codenamen Landjäger gilt als das langlebigste der deutschen Wetterfunkgeräte. Es stand auf der Schäre Fästorna zwischen dem Finnischen und dem Bottnischen Meerbusen. Die Station wurde am 19. April 1945 von zwei Jägern entdeckt, die mit dem Boot auf dem Weg nach Föglö waren, um dort Vögel zu jagen. Die beiden untersuchten die Gerätschaften und meldeten dann ihren Fund den finnischen Behörden, die ein Lotsenboot nach Fästorna entsandten. Das WFL wurde abgebaut und an den sowjetischen Kontrollkommissar der Ålands-Inseln in Mariehamn übergeben, der seit dem Waffenstillstand zwischen der UdSSR und Finnland über alle militärischen Belange in der Region zu entscheiden hatte.



Wetterstationen in der Arktis wurden von der Wehrmacht zur dauerhaften Ermittlung von Wetterdaten zwischen 1941 und 1945 errichtet. Bereits zwischen 1912 und 1914 wurde das Geophysikalische Observatorium Ebeltofthafen von Deutschland auf Spitzbergen betrieben.

Die Entwicklung des Wetters und die absehbaren Veränderungen im Bereich des Atlantischen Ozeans und im Norden und Westen Europas hängen wesentlich von den meteorologischen Vorgängen in der Atmosphäre des arktischen Raumes ab. Für Erkenntnisse und Prognosen nutzten die europäischen Wetterstationen seit dem Ersten Weltkrieg gemeinschaftlich die Daten der zum Teil sehr entlegenen Wetterstationen, die regelmäßig und zum Teil mehrmals täglich die Wetterlage erfassten und per Rundfunk allen Interessierten zugänglich machten. Die Grundlage dieser internationalen Zusammenarbeit stellte der Vertrag von Svalbard dar, der seit 1920 die friedliche ökonomische Nutzung Spitzbergens (norwegisch: Svalbard) definierte und den neutralen Status Spitzbergens (obwohl unter norwegische Souveränität fallend) garantierte. Zudem gestand dieser Vertrag allen interessierten Nationen Zugang zu den im gesamten arktischen Raum erhobenen meteorologischen Informationen zu. Der Vertrag von Svalbard wurde 1925 ratifiziert (seitdem ist Spitzbergen norwegisches Staatsgebiet) und gilt heute noch.

Mit der Anfang des 20. Jahrhunderts beginnenden Luftfahrt wurden Flugzeuge auch für die Erforschung der noch weitgehend unbekannten Arktis eingesetzt. Dafür mussten die meteorologischen Bedingungen der höheren Atmosphäre untersucht werden. Daher wurde 1911 das Deutsche Observatorium in der Adventbai (Isfjorden) errichtet. Heute findet man an dieser Stelle den Flughafen Longyearbyen. Aufgrund störender Lokaleinflüsse wurde das Observatorium 1912 nach Ebeltofthafen in die Crossbai verlegt. Im jährlichen Wechsel überwinterten dort Wissenschaftler. Aufbauend auf diese Erfahrungen und spätere aus der Zwischenkriegszeit konnten durch die Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs Wetterstationen in der Arktis errichtet werden.

Infolge des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs kam die Funktion des international aufgebauten meteorologischen Netzes nach und nach zum Erliegen. Die Wetterbeobachtungen wurden aber weiterhin benötigt, wenn auch hauptsächlich zur Planung und Durchführung militärischer Operationen auf See und dem Festland. 1940, als die Wehrmacht das neutrale Norwegen im Verlauf des Unternehmens Weserübung besetzte, arbeiteten sowjetische, dänische und norwegische Wetterstationen im gesamten arktischen Raum von Grönland bis nach Nowaja Semlja. Zwei norwegische Stationen auf Spitzbergen und auf der Bäreninsel meldeten weiterhin nahezu friedensmäßig Daten auch an den deutschen Wetterdienst, da die Forscher von der Versorgung durch ihre norwegische Heimat, nun von Deutschland besetzt, abhängig waren.

Der erste Versuch, eine Kriegswetterstation zu errichten, wurde 1940 von der deutschen Kriegsmarine mit dem ehemaligen norwegischen Walfänger „Furenak“ unternommen. Ein meteorologischer Vier-Mann-Trupp sollte in Ostgrönland abgesetzt werden, wurde jedoch bald nach der Anlandung gefangen genommen. Mehrere andere deutsche Wetterschiffe und kleinere landgestützte Kriegswetterstationen wurden zerstört oder aufgebracht. Nur dem Wetterschiff Sachsen gelang es, über längere Zeit Wettermeldungen abzusetzen, bevor es aufgebracht werden konnte. Das Aufbringen dieser Wetterschiffe band größere englische Marinekräfte.

Zur Gewinnung von Wetterdaten wurde die Wetterstaffel 5 mit He 111 und Ju 88 in Trondheim und Banak Norwegen aufgestellt. Die Staffel führte zweimal täglich Wetterflüge über der Norwegischen See und der Grönlandsee durch. Der Aktionsradius reichte von Ostgrönland bis nördlich von Svalbard sowie östlich von Nowaja Semlja. Schlechtes Wetter schränkte jedoch Wetterflüge ein.

Im Februar 1941 stationierte die deutsche Kriegsmarine das Wetterschiff München nördlich von Island. Die von den Briten im März auf Jan Mayen errichtete Wetterstation wurde aufgeklärt und im April durch die deutsche Luftwaffe ohne Erfolg angegriffen.

Im April 1941 wurde mit dem Unternehmen Bansö unter Erich Etienne eine erste Anlandung mit einer He 111 auf West-Spitzbergen im Adventdalen durchgeführt. Eine Wetterstation wurde zeitweilig nahe Longyearbyen errichtet. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Ort noch nicht der Hauptort auf West-Spitzbergen.

Entgegen dem Artikel 9 des Svalbardvertrages, der Militär auf Spitzbergen verbot, landete im August 1941 ein kleiner britischer Trupp, um die Lage zu erkunden. Dieser Vorgang leitete die größere alliierte Operation Gauntlet ein, bei der ein kanadisch-britisches Expeditionskorps unter norwegischer Führung im September 1941 Spitzbergen sicherte, bei der u. a. auch die zivilen meteorologischen Einrichtungen geräumt wurden und stellte die Insel unter Kriegsrecht. Die Daten der dortigen Wetterstationen standen der Kriegsmarine fortan nicht mehr zur Verfügung. Die auf Spitzbergen stationierte sowjetische Wetterstation, die bis dahin von den Norwegern auf deutsche Weisung hin mitversorgt worden war, wurde ebenfalls geräumt.

Die erhobenen Wetterdaten wurden sowohl für die Wettervorhersage in Europa und die Kriegführung der U-Boote im Nordatlantik als auch für die Operationsführung von Marine und Luftwaffe im Nordpolarmeer benötigt. Hier bildeten alliierte Transportschiffe die Versorgungslinie Vereinigte Staaten-Großbritannien-Russland, über die im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes Kriegsmaterial mit den Nordmeergeleitzügen aus den USA nach Murmansk transportiert wurde. Flugzeuge der Luftwaffe, Schiffe und U-Boote der Kriegsmarine operierten bei entsprechenden Wetterverhältnissen von Nordnorwegen aus gegen diese Konvois.

Sowohl die Luftwaffe als auch die Marine entschieden sich daher, Wetterstationen für die dauerhafte Beobachtung einzurichten. Auf Grund der Konkurrenzsituation zwischen Marine und Luftwaffe, auch durch die politische Stellung der beiden Oberbefehlshaber bedingt, wurden die Wetterdaten nicht oder nur zeitverzögert ausgetauscht und konnten von der jeweils anderen Teilstreitkraft nur verspätet genutzt werden.[5] Operativ unterstanden die Marinewetterstationen dem Marineoberkommando Norwegen. Wetterflugzeuge konnten zur Gewinnung von Wetterdaten nur zeitweilig zu einer Soforterkundung eingesetzt werden. Wetterschiffe, die dauerhaft an einer Position oder in einem bestimmten Seegebiet verblieben, waren durch Feindkräfte aus der Luft und von See bedroht und wurden zumeist versenkt. Wetterstationen als Landstützpunkte boten nach Einfrieren im Eis den Vorteil, dass sie weniger bedroht waren und keine weiteren Kräfte banden.

Im weiteren Kriegsverlauf kamen - aufbauend auf guten Erfahrungen mit Wetterbojen - auch automatische Wetterstationen zum Einsatz, unter anderem auf Labrador[ in Kanada (Wetterstation Kurt). Sie funkten automatisch verschlüsselte Wetterdaten an die Gegenstelle beim Marinewetterdienst (MWD). Die Luftwaffe hatte parallel zur Kriegsmarine ein eigenes Modell namens „Kröte“ entwickelt und aufgestellt. Diese Stationen meldeten erhobene Daten entsprechend an den Luftwaffenwetterdienst (LWD).

Durch das Fehlen von verlässlichen Wetterdaten aus dem Nordatlantik im Bereich der Polarfront zwischen der Westwindzone über dem Atlantik und der Polarzelle konnte die vorübergehende Wetterbesserung vom 5./6. Juni 1944 durch den Wetterdienst der Wehrmacht nicht erkannt werden. Die Operation Overlord, die Invasion in der Normandie, geschah daher unvorhergesehen, da es am Vortag und Abend noch regnete.

Zur Abwehr dieser Wettertrupps mussten die Alliierten sowohl Luft- als auch Seestreitkräfte einsetzen, die damit gebunden waren und nicht für andere Zwecke zur Verfügung standen - u. a. wurde zur Aufklärung und Abwehr von Wettertrupps die Sirius-Patrouille in Grönland aufgestellt.

Luftwaffe und Marine führten die Ausbildung der Wettertrupps jeweils getrennt durch. Die Luftwaffe bildete ihr Personal für den Betrieb von bemannten und automatischen Wetterstationen in Norwegen auf der Hardangervidda aus. Die „Erprobungsstelle Nord (Arktis)“ im Technischen Amt des Reichsluftfahrtministeriums in Finse am Hardangerjøkulen an der strategisch günstig gelegenen Bergenbahnstrecke nahm im Frühjahr 1943 unter der Leitung des Polarexperten und Abwehr-Mitarbeiters Vitalis Pantenburg ihren Betrieb auf.

Teilweise setzte die Luftwaffe im Wettertrupp einen Arzt ein, während die Marine ihre Expeditionsteilnehmer umfangreich in medizinischen Kenntnissen schulte, wie es für kleinere Schiffseinheiten und U-Boote üblich war, auf denen kein Schiffsarzt zur Verfügung stand. Zu dieser Qualifikation gehörten einfache zahnärztliche Behandlungen.

Die Ausbildung der Marinewettertrupps (MWT) wurde in der Forschungsstation Goldhöhe im Riesengebirge durchgeführt und dauerte drei Monate. Ausbildungsleiter war zunächst Hans-Robert Knoespel, der durch Heinrich Schatz unterstützt wurde. 1943 übernahm der Meteorologe Gottfried Weiss die Leitung des Trainingslagers. Ausbildungsthemen waren Wetter- und Verkehrsfunk, Wetterbeobachtung, astronomische Navigation und Orientierung, Waffenausbildung und Jagd, Zelt- und Iglubau, Winterbiwak, Hundeschlittenfahren. Feldküchenausbildung, Gebirgsausbildung mit Klettern und Skilaufen kamen in weiteren Ausbildungsabschnitten hinzu. Die zusätzliche mehrmonatige militärische Ausbildung fand bei den Gebirgsjägern in der Gebirgsjägerkaserne in Mittenwald und Luttensee, heutige Luttensee-Kaserne, statt. Die Ausbildung umfasste Gefechtsdienst und Pionierausbildung insbesondere im Gebirgskampf und im Kampf um Gebirgsstellungen. Eine 14-tägige Sanitätsausbildung inklusive der Notbehandlung von Zahnerkrankungen erfolgte an der Gebirgssanitätsschule an den Standorten St. Johann in Tirol und Bad Gastein.

Planung, Vorbereitung und Ausrüstung waren trotz der Kriegslage umfangreich und gründlich. Zur Ausrüstung gehörte das für die damalige Zeit neueste und hochwertigste Material. Diese (bsp. 80 t beim Unternehmen Haudegen) bestand aus dem Proviant (1,2 kg pro Mann und Tag), Polarkleidung (wie z. B. Frauenhaarfüßlinge), Biwakausrüstung mit Zelten, Daunenschlafsäcken und Zdarsky-Biwaksäcken aus Rentierfell, Bergausrüstung mit Ski, Schneeschuhen und Alpingerät, Medikamenten und ärztliche Instrumenten, Booten, Nansen- und Grönländerschlitten, Werkzeug, Küchengerät, Betreuungsmaterial, den „Knoespel-Würfeln“ als Unterkunftshütten mit Heizmaterial (Kohle und Petroleum) und Wetterdienstmaterial für optische und synoptische Wetterbeobachtung sowie der Funkausrüstung.

Als Militär- und Jagdwaffen dienten Sturmgewehr 44, Karabiner 98k mit ZF, MP 40, MG42 und Flinten, zur Eigensicherung Pistolen und Revolver. Als Waffe zum Überleben diente bei den Wettertrupps der Luftwaffe der J.P. Sauer Drilling M30.

Um die Wetterstationen innerhalb kürzester Zeit durch die Stationsbesatzung und die anlandende Schiffsmannschaft ausladen und aufbauen zu können, hatte Regierungsrat Hans-Robert Knoespel den Einheitsbausatz einer Hütte im Maß 3 m × 3 m × 2,20 m entwickeln lassen. Knoespels Entwicklung basierte auf seinen Erfahrungen als Leiter der Unternehmen Knospe und Kreuzritter sowie als Ausbildungsleiter auf der Goldhöhe. Mehrere dieser „Knoespel-Würfel“ genannten Bausätze konnten vor Ort im Stabilbaukastenprinzip zu einer Wetterstation zusammengesetzt werden. Für den Aufenthalt in der Arktis stellten sich notwendige Verbesserungen heraus. Für das Unternehmen Haudegen wurde die Bauart entsprechend den aus vorherigen Unternehmen gewonnenen Erkenntnissen verändert. So wurde die Dachneigung erhöht, leichteres Rahmenwerk und Hartfaserpappe (statt Holz) verwendet und ein doppelter Fußboden sowie ein doppeltes Dach eingezogen.

Neben dem jeweiligen Hauptgebäude wurde meist ein weiterer Schuppen für das notwendige meteorologische Material angelegt, um die Radiosondenaufstiege durchführen zu können. Die dazu notwendigen Chemikalien wurden aus Sicherheitsgründen in diesem externen Schuppen gelagert. Die Stationsgelände waren mit Sprengladungen gesichert. Ein Alarmposten sicherte das umliegende Stationsgelände und sollte bei Feindannäherung die Besatzung alarmieren. Feldstellungen für das MG waren vorbereitet und wie bei Haudegen mit Hauptschussrichtung auf mögliche Anlandestellen von See her angelegt. Im Fall der Station Haudegen wurden die Sprengladungen bei der Übergabe der Station gesprengt. Dies erfolgte jedoch nicht überall, wie bei einer Einrichtung auf Franz-Josef-Land. Um ein Ausweichen sicherzustellen, wurden ein oder mehrere weiter ab liegende Fluchtdepots mit umfangreicher Ausrüstung angelegt - sie wurden meist nach dem Krieg durch die Norweger ausgehoben. Im unmittelbaren Bereich wurden Fluchthilfedepots mit Rucksack und Notausrüstung angelegt, die dazu dienten, bei einem sofortigen Verlassen der Station die notwendigste Ausrüstung zur Verfügung zu haben. Bei der Station Haudegen wurde dieses Material erst in den 1980er Jahren durch den Sohn Deges während einer Expedition der norwegischen Marine geborgen. Die aufgefundenen Waffen und die Munition waren funktionsfähig.

Die ehemaligen Kriegswetterstationen auf Svalbard, so die korrekte Bezeichnung für West-Spitzbergen und Nordostland sowie den umliegenden Inseln, dienten oder dienen auch heute noch als Nothütten und waren oder sind mit entsprechender Ausrüstung versehen.




Ein Besatzungsmitglied von U 537 berichtet

In geheimer Mission hatte U 537 die Aufgabe, an der Küste von Labrador ein automatisches Wetterfunkgerät (Land) WFL 26 „Kurt“ aufzustellen. Die Unternehmung begann am 30.09.1943 von Bergen aus und endete nach der Einrichtung der Wetterstation im Oktober 1943 - Kommandant war Kptl. Peter Schrewe. Nach Abschluss der Arbeiten und Weiterfahrt nach Lorient lief das Boot dort am 25.03.1944 in Richtung Djakarta aus und erreichte sein Ziel am 02.08.1944. Von Djakarta war das Boot dann mit Rohstoffen auf dem Marsch nach Norwegen, als es am 09.11.1944 in der Java-See ostwärts Surabaja durch das amerikanische U-Boot Flounder durch Torpedos versenkt wurde - Totalverlust mit 58 Gefallenen.

Nur durch den Umstand der Abkommandierung zu einem Lehrgang entging der Maschinen Gefreite Werner Bendler der Versenkung von U 537 und ist damit der einzige Überlebende, den wir den nachstehenden Bericht verdanken. Nach unseren Unterlagen gelten allerdings auch die beiden an Bord befindlichen Meteorologen (Walter Hildebrandt und Dr. Kurt Sommermeyer), die zur Errichtung der Wetterstation mit an Bord waren, als Überlebende, da sie das Boot bei der Ankunft in Lorient (08.12.1943) und vor der Weiterfahrt nach Djakarta verlassen haben.

Informationen zum Boot U 537 (Typ IX C/40):
Kiellegung am 10.04.1942
Stapellauf am 07.11.1942
Indienststellung am 27.01.1943 / Versenkung am 09.11.1944
Bauwerft Deutsche Werft Hamburg

Der Bericht Werner Bendlers vom 10.09.1981 über die Feindfahrt von U 537 in geheimer Mission
Abfahrt von Kiel. Nach umfangreicher Ausrüstung erste Feindfahrt mit einem IX C Boot, ca. 1.000 t, Besatzung ca. 65 Mann. Ein Boot, das für lange Distanzen gedacht war. Die Besatzung wunderte sich, dass bei der Ausrüstung in den Oberdeck-Druckbehältern, in denen normalerweise die Torpedos untergebracht sind, speziell verpackte Geräte - unter Aufsicht von zwei Verwaltungsoffizieren (Silberlingen, so wurden seiner Zeit im Volksmund Offiziere der Verwaltung wegen der silbernen statt goldenen Ärmelstreifen genannt) - verstaut wurden. Einer dieser Männer war Professor für Wetterforschung und Elektronik.

Es erregte bei der Besatzung größtes Erstaunen, dass diese beiden Leute die Fahrt mitmachten, was sonst absolut nicht üblich war. Nachdem wir nun in Richtung Norwegen unterwegs waren, stellte sich heraus, dass wir einen Wellenschaden hatten. Wir mussten somit über Egersund und Haukesund nach Bergen, wo der Schaden innerhalb von 8 Tagen behoben werden konnte. Dann lief das Boot in den Atlantik aus. Die Fahrt ging jetzt in Richtung Shetland- und Faroerer-Inseln.

Erst jetzt, auf offener See, durfte der Kommandant einen versiegelten Umschlag öffnen, worin ihm seine Fahrt (seine Aufgabe) vorgeschrieben war. Die Aufgabe bestand im Aufbau einer vollautomatischen Wetterstation in Labrador/Kanada, also auf kanadischen Boden und das alles mitten im Krieg. Uns war nun jede Feindberührung untersagt zum Schutze dieses brisanten Unternehmens, und um die hochempfindlichen Geräte unversehrt zu erhalten. Zwischen den Shetland- und Faroerer-Inseln gelang es uns noch festzustellen, dass der Engländer Tauchbojen mit U-Boot-Sehrohr ausgelegt hatte, um so engl. U-Boote vorzutäuschen. Diese Finte konnten wir sofort dem deutschen Oberkommando weitergeben, zum Nutzen aller U-Boot-Kameraden auf See. Dann näherten wir uns Kap-Farwell (Spitze von Grönland), wo uns ein starker Orkan überraschte.

Da unsere Batterien leer waren, mussten wir auftauchen, uns also dem Orkan aussetzen. Beim Öffnen des Luks schlugen die Brecher mit solcher einer Gewalt über uns herein, dass beim Versuch auf die Brücke zu kommen, dem Bootsmann das Nasenbein zertrümmert wurde. Wir mussten daraufhin wieder tauchen, damit der Mann operiert werden konnte. Beim nächsten Versuch sind wir zwar aufgetaucht, aber ohne Brückenwache über Wasser gefahren, ein großes Risiko, das aber notwendig war, um die Batterien wieder aufzuladen. Die Brecher waren von solch einer Gewalt, dass die Abgase teilweise nicht mehr nach Außen befördert werden konnten. Die Maschinen-Besatzung konnte nur noch mit Tauchrettern atmen, denn die Abgase wurden über die Sicherungsventile ins Boot getrieben. Der größte Teil der Besatzung war seekrank.

Als wir mit viel Mühe und Not die Batterien aufgeladen hatten und wir endlich aus diesem Orkan herauswaren, stellten wir zu unserem Entsetzen fest, dass unser Vierling-Flugabwehr-Geschütz vom Orkan außenbords gerissen worden war. In der Hoffnung, dass die hochempfindlichen Instrumente für die geplante Wetterstation heil geblieben waren, setzten wir die Fahrt fort. Jetzt näherten wir uns unserem Zielpunkt, von welchem wir Luftaufnahmen und genaue Karten hatten. Wir manövrierten uns dann in die uns vorgeschriebene Position, eine ungemein schwierige nautische Leistung, nämlich in eine kleine Bucht (Martins-Bucht) im Norden Labradors. Das Boot wurde so in Position gebracht, dass das 10,5 Geschütz und die Torpedorohre zur Einfahrt der Bucht wiesen, um so vor jeder Überraschung sicher zu sein.

Dann wurden die Messinstrumente aus den Druckbehältern entladen und ausgepackt, darunter Batteriesätze, Messinstrumente, große Schlauchboote, Außenbordmotoren und vielerlei Ausrüstungsgegenstände. Ein Spähtrupp wurde an Land gesetzt, der den Auftrag hatte, die Gegend zu erkunden, ein zweiter Trupp wurde auf den höchsten Hügel beordert, um von dort aus einen Überblick über das Meer zu haben. Eventuell feindliche Flottenverbände konnten dann sofort nach unten in die Bucht dem Boot gemeldet werden. Diese Vorsicht sollte sich bezahlt machen, am 2. Tag wurde ein Patrouillenboot gesichtet, das aber vorbeizog, also nicht in die Bucht einlief - geringe Tiefe ca. 7 Meter. Es konnte uns kaum ausmachen, da wir durch Hügel zwischen Boot und See gedeckt waren. Wir hatten unsere Arbeit eingestellt, bis die Gefahr vorüber war.

Alles Material wurde in härtester Arbeit in Schlauchbooten an Land gebracht und musste schnell von Hand bewältigt werden. Die Batterien, ca. 10 bis 12 Stück, waren so unheimlich schwer, dass die Boote gerade eben das Gewicht tragen konnten. Dann wurde unter Leitung der beiden Wissenschaftler der Elektronik und Wetterkunde eine Wetterstation mit 10-12 Batterien errichtet, welche im Kreis aufgebaut wurden und in deren Mitte ein Sendemast stand, der gleichzeitig an den Batterien verankert war. Wenn also eine Batterie verbraucht oder ausfiel, dann schaltete automatisch der Nächste ein. Ein bis ins Kleinste durchdachtes System zur Unterstützung der deutschen Seekriegsführung. Die ganze Aktion war äußerst sorgfältig geplant und geheim vorbereitet. So hatten wir z.B. Zigarettenpackungen, Knöpfe von Uniformen, amerikanische Streichholzbriefe u.a., die wir am Aufbauort verstreuen mussten um den Eindruck zu erwecken, dass es sich hier um eine von den Amerikanern errichtete Station handeln musste, für den Fall, dass irgendjemand diese einsame Station finden würde. Die Beschriftung auf sämtlichen Geräten war natürlich englisch, alles deutete darauf hin, als ob die Anlage von der Wetterstation Ohio errichtet worden war. Tag und Nacht wurde im Schichtwechsel gearbeitet und nach 4 Tagen war es geschafft. Nach Beendigung der Aufgabe manövrierte unser Kommandant unter schwierigen Bedingungen wieder aus der Bucht heraus in das offene Meer hinein. Zum Vorteil war, dass das Wasser dort glasklar ist, was wesentlich zur Erleichterung des Manövers beitrug.

Dann kam die neue Order. Richtung Neufundlandbänke. Dort dann durch Funkverkehr aus den verschiedensten Positionen ein nicht vorhandenes U-Boot-Rudel vortäuschen, damit also feindliche U-Bootjäger auf uns zu ziehen, also Feindkräfte binden, damit andere deutsche U-Boote ungestört ihre Aufgabe erfüllen konnten. Dies war für uns ein Himmelfahrtskommando, da wir nun natürlich ständig gejagt wurden, was beinahe zu unserer Vernichtung führte. Nach Erledigung dieser Aufgabe kam die Order zur freien Jagd. Da der Treibstoff zu Ende ging, befanden wir uns zu diesem Zeitpunkt schon auf der Rückfahrt. Mitten im Atlantik erreichte uns dann die Nachricht, dass der Feind mit neuen Messgeräten in der Lage war, unsere eigenen Mess-Ortungs-Geräte anzupeilen, sodass wir die Order bekamen, keines dieser Geräte mehr zu benutzen - also absolute Funkstille.

Da wir ja nun die beiden Wetter-Elektronik-Spezialisten an Bord hatten und auch noch entsprechendes Material, gelang es einen dieser beiden ein Provisorium zu konstruieren, welches uns in die Lage versetzte, feindliche Peilungen sofort festzustellen, um dann noch rechtzeitig wegtauchen zu können. Somit hat dieser Mann mit seiner primitiven Erfindungsgabe aus Not- und Verzweiflung in diesem Moment uns allen das Leben gerettet, sodass wir nach 4-monatiger Feindfahrt durch die Biskaya unseren Stützpunkt Lorient - Stützpunkt der 2. und 10. U-Boot Flottille - wieder erreichen konnten.
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U 537 in der Martin-Bucht am 22.10.1943
Reste der Wetterstation Kurt,
ausgestellt im Canadian War Museum.
Weather Station Kurt (Wetter-Funkgerät Land-26) was an automatic weather station, erected by a German U-boat crew of the Kriegsmarine in northern Labrador, Dominion of Newfoundland, in October 1943. Installing the equipment for the station was the only known armed German military operation on land in North America during the Second World War. After the war it was forgotten until its rediscovery in 1977.

In the northern hemisphere, weather systems in temperate climates predominantly move from west to east. This gave the Allies an important advantage. The Allied network of weather stations in North America, Greenland, and Iceland allowed the Allies to make more accurate weather forecasts than the Germans.

German meteorologists used weather reports sent by U-boats and weather ships, such as Lauenburg, operating in the North Atlantic. They also had reports from clandestine weather stations in remote parts of the Arctic and readings collected over the Atlantic by specially equipped weather aircraft.

However, the ships and clandestine stations were easily captured by the Allies during the early part of the war. Data from aircraft was incomplete as they were limited in range and susceptible to Allied attack. Regular weather reporting by U-boats put them at risk as it broke radio silence, allowing the Allies to locate them and track their movements by radio triangulation.

To gather more weather information, the Germans developed the Wetter-Funkgerät Land (WFL) automatic weather station. It was designed by Dr. Ernst Ploetze and Edwin Stoebe. Twenty-six were manufactured by Siemens. The WFL had an array of measuring instruments, a telemetry system and a 150 watt, Lorenz 150 FK-type transmitter.[4] It consisted of ten cylindrical canisters, each 1 metre (3.3 ft) by c.47 cm diameter (1.5 metres (4.9 ft) circumference) and weighing around 100 kilograms (220 lb).[2] One canister contained the instruments and was attached to a 10-metre (33 ft) antenna mast. A second, shorter mast carried an anemometer and wind vane. The other canisters contained the nickel-cadmium batteries[5] that powered the system. The WFL would send weather readings every three hours during a two-minute transmission on 3940 kHz. The system could work for up to six months, depending on the number of battery canisters. Fourteen stations were deployed in Arctic and sub-Arctic regions (Greenland, Bear Island, Spitsbergen, and Franz Josef Land) and five were placed around the Barents Sea. Two were intended for North America. One was deployed in 1943 by the German submarine U-537, but the submarine carrying the other, U-867, was sunk with depth charges in September 1944 northwest of Bergen, Norway, by a British air attack.

On September 18, 1943, U-537, commanded by Kapitänleutnant Peter Schrewe, departed from Kiel, Germany on her first combat patrol. She carried WFL-26, codenamed "Kurt", a meteorologist, Dr. Kurt Sommermeyer, and his assistant, Walter Hildebrant. En route, the U-boat was caught in a storm and a large breaker produced significant damage, including leaks in the hull and the loss of the submarine's quadruple anti-aircraft cannon, leaving it both unable to dive and defenceless against Allied aircraft.

On 22 October U-537 arrived at Martin Bay in northern Labrador, at a position 60° 5' 0.2" N 64° 22' 50.8" W.[4] This is close to Cape Chidley at the north-eastern tip of the Labrador Peninsula. Schrewe selected a site this far north as he believed this would minimize the risk of the station being discovered by Inuit. Within an hour of dropping anchor, a scouting party had located a suitable site, and soon after Dr. Sommermeyer, his assistant, and ten sailors disembarked to install the station. Armed lookouts were posted on nearby high ground, and other crew members set to repair the submarine's storm damage. For concealment, the station was camouflaged. Empty American cigarette packets were left around the site to deceive any Allied personnel that chanced upon it. One canister was marked and misspelled "Canadian Meteor Service", in order to simulate “Canadian Weather Service”, as a German attempt to avoid suspicion if discovered. No such agency existed in Canada. In addition, the area was part of the Dominion of Newfoundland and was not part of Canada until 1949. The crew worked through the night to install Kurt and repair their U-boat. They finished just 28 hours after dropping anchor and, after confirming the station was working, U-537 departed. The weather station functioned for only a month before it permanently failed under mysterious circumstances, possibly because its radio transmissions were jammed. The U-boat undertook a combat patrol in the area of the Grand Banks of Newfoundland, during which she survived three attacks by Canadian aircraft, but sank no ships. The submarine reached port at Lorient, France on December 8, after seventy days at sea. She was sunk with all hands eleven months later on November 11, 1944, by the submarine USS Flounder near the Dutch East Indies.

The station was forgotten until 1977 when Peter Johnson, a geomorphologist working on an unrelated project, stumbled upon the German weather station. He suspected it was a Canadian military installation, and named it "Martin Bay 7". Around the same time, retired Siemens engineer Franz Selinger, who was writing a history of the company, went through Sommermeyer's papers and learned of the station's existence.

He contacted Canadian Department of National Defence historian W.A.B. Douglas, who went to the site with a team in 1981 and found the station still there, although the canisters had been opened and components strewn about the site. Weather Station Kurt was removed from its site and is now part of the collection of the Canadian War Museum in Ottawa.
http://ww2db.com/
Das Boot musste eine Werft-Liegezeit hinter sich bringen. Ich sollte auf die Uffz-Schule. Es gab neue Order für das Boot: Überfahrt (mit Ladung) nach Singapur. Hier dann eine Feindfahrt im Pazifik. Ich war seiner Zeit jung, unverheiratet und so versuchte ich mit aller Macht - Protest bis in die höchsten Stellen - die Schule hinauszuschieben, um mit meinen alten Kameraden die große Fahrt mitmachen zu können. Ohne Erfolg. Die Abkommandierung konnte nicht rückgängig gemacht werden, was sich später als Glücksfall herausstellte und ich somit vermutlich der einzige Überlebende von U 537 bin.

Wie mir nachträglich bekannt wurde, ist das Boot in Singapur gut angekommen. Dann folgte die Feindfahrt in den Pazifik. Hier wurde das Boot von U-Boot-Jäger versenkt. Diese Feststellung machte ich 1946 (nach Kriegsende) wo ich als deutscher Marine-Soldat auf einem amerikanischen Hochseeschlepper als Maschinist fuhr.

Erwähnenswert ist noch, dass die Wetterstation 1 1/2 Jahre einwandfrei gearbeitet haben soll. Verständlich, dass mich diese Meldung aus Kanada, dass man die Anlage erst jetzt nach 40 Jahren entdeckt hat, tief berührt hat, nicht zuletzt in Gedanken an meine gefallenen Kameraden.

Werner Bendler
Polarforschung 55 (1): 55-67, 1985

Mitteilungen

Deutsche automatische Wetterstationen in der Arktis 1942-1945.

Von Franz Selinger

Zusammenfassung: Automatische Wettersrationen wurden auf deutscher Seite in den Jahrnen 1942-1945 in der Arktis neben bemanntenBeobachtungsstationen eingesetzt, und nach dem Ausfall der dänischen und Norwegischen Wetterstationene 1940-1941 und dem Scheitern des Einsatzes von Wetterschiffen die für eine Wetter-Analyse und Wetter-Prognose im europäischen Raum und im Atlantik erforderlichen synoptischen Wetterbeobachtungen aud möglichst breiter Basis weiterführen zu können.
De Vorliegende Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklung und den Einsatz dieser bisher kaum bekanntgewordenen Stationen, die sowohl als verankerte Bojen auf hoher See als auch in entsprechender Audführung an Land an Möglichst verborgenen Punkten ausgesetzt worden waren.
Mit den 1941-1942 gegebenen technischen Möglichkeiten wurden Geräte geschaffen, die sich unter den schwierigen Bedingungen schon eines Transport durch Unterseeboten oder Flugzeuge zum Einsatzort, der Ausbringing bzw. Aufstellung und des Betriebes in einer feindlichen Umwelt durchaus bewährten und die zu ihrer Zeit eine Pionierleistung darstellen.

Summary: Automatic weather stations were used in the Artic from 1942 to 1945 by the German Meteorological Services to supply synoptic meteorological data for weather analysis and forecast in Europe and the Atlantic, when Danish and Norwegian weather station in the Artic ceased operations or came under control by the Allies in 1940-1941, and the operations of German weather ships in that area failed. This account intends to give an impression of the development and the operations of these automatic stations that remained little known until know.
Based on the technology of 1941-1942, the design of both floating weather buoys and land-based stations met the various conditions for transport by U-boats and aircraft to selected positions. The establishment and operation of these stations in a hostile environment proved to be extremely successful despite the unproven technology that was used during the time of deployment.