FRANZ SCHNEIDER.
Franz Schneider, alias FRANZ or NIGGI, possibly also identical with CHIMOR.

Was recruited in 1936in Brussels for the Red Army intelligence by Henri Robinson, possibly through Jeffremov. with his wife Germaine. Probably used solely as a courier, particularly to Switzerland, but also on one or more occasions to the UK, by Henri Robinson. May also have travelled to Germany, visiting Klara Schabbel and the Schulze-Boysen group before and during the war.
His contact in London was one
ADOLF.

Associated in 1939 with Herman Wenzel, probably his chief employer under Jeffremov until 1942.

Delivering a WT set in the Spring of 1942 from Germaine to Augustin Sesee. After Germaine's escape to France and Jeffremov's arrest in July 1942, probably inactive until his own arrest in November of that year. Apparently of less importance than his wife.


Addresses.

In November 1937: Rue de la Comtesse de Frandre 49, Brussels.

In 1946: Avenue des Oranges 10, Woluwe St. Pierre, Belgium.

In the Spring of 1947: Rue Jules Grainder, Anderlecht, Belgium (Appartment of Mme. Betty Depelsenaire)

In July 1947: Rue Cote 32A, Neuchatel, Switzerland.

In August 1948: Gladbachstrasse 47, Zürich 7.


Personal particulars.

Nationality: Swiss.

Date of birth: 19-02-1900 in Basle.

Relatives: Widower of Germaine Schneider, whom he married in 1925. Living with Betty Depelsenaire, possibly as her
              lover, in1947. Married Elizabeth Depelsenaire on 02-08-1947.

Occupation: Employee or ex-employee of Unilevers, Brussels.


History.

Moved to Belgium from Switzerland in 1920 on Swiss passport No. 187 issued in Basle on 16-02-1920.
Probably a Swiss Communist Party member at that time.

With Germaine Schneider undertook services for the Comintern in 1925, for which they were recruited by one "
LEON"
(Presumably Leon Nicole).

Active in Belgium between 1925 and 1929 in the Communist Party and Comintern matters: provided a safe-house for travellers.

Were inactive between 1929 and 1936 or under cover politically.

Johannes Wenzel began to live with the Schneiders between 1938 and 1939.

Visited the UK in August 1939 under his cover as commercial traveller for Lever Bros.

After Germaine's and Wenzel's arrests in June 1942, Franz received from Germaine a letter admitting infidelity with Wenzel; this probably a pre-arranged story designed to establish Franz's innocence and to underplay Germaine's responsibilities in the network.

Sought shelter for Jeffremov in July 1942, whom he called Hoffmann, at house of his friend Ernest Bomerson, Rue Alfred Orban 25, Forest.

He was interrogated, but not arrested in the autumn of 1942, following the capture of Jeffremov.

After Germaine's arrest in Lyons, Franz was arrested in November 1942 in Belgium.

Transferred to Germany in April 1943.

Released from Brandenburg Prison by the Russians in May 1945.

Joined his wife in Switzerland in October 1945, until her death in November 1945.

By the beginning of 1947 he returned to Belgium (Anderlecht address).

Left Belgium by June 1947 to join Betty Depelsenaire in Neuchatel.

He is still in Switzerland in March 1948.



Source: KV3/351.





Franz Schneider (Pseudonym Niggi; * 19. Februar 1900 in Basel; † nach 1956) war ein Schweizer Kommunist, der u. a. in der Widerstandsgruppe Rote Kapelle für den sowjetischen Militärnachrichtendienst Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU) arbeitet.

1920 fuhr er nach Belgien. Ab Anfang 1922 arbeitete er als Verkäufer in der Firma Societé Naturelle. Im Januar 1925 heiratete er Germaine Clais und beide übersiedelten in die Schweiz. Beide wurden von Léon Nicole geworben und begannen, für die Komintern zu arbeiten. Sie waren aktiv an der Arbeit der Kommunistischen Partei Belgiens und der Komintern beteiligt und unterstützten die Flucht von gefährdeten Genossen.

1929 unterhielt Schneider Verbindungen zu Henry Robinson. Im gleichen Jahr wurde er wegen politischer Tätigkeiten aus Belgien ausgewiesen, blieb aber illegal dort. Für ein Jahr ging er nach Zürich und kehrte dann nach Belgien zurück. Im März 1931 wurde dort das Aufenthaltsverbot aufgehoben, und er konnte wieder legal in Belgien leben.

1936 wurden Schneider und seine Frau vom GRU-Residenten Konstantin Lukitsch Jefremow angeworben. Auf Anweisung von Henry Robinson begab sich Schneider als Verkäufer der Firma Unilever nach Großbritannien.

Ab 1940 arbeiteten Schneider und seine Frau unter Leitung von Jefremow in der Roten Kapelle. Im Frühling 1942 übergab er ein Funkgerät an Auguste Sésée. Nach der Verhaftung von Johann Wenzel im Juli 1942 erhielt Schneider einen Brief von seiner Frau, in dem sie zugab, ihn mit Wenzel betrogen zu haben. Germaine floh nach Frankreich. Schneider blieb in Belgien und bat im Juli 1942 seinen Freund Ernest Bomerson, Jefremow in seinem Haus zu verstecken. Jefremow wurde jedoch verhaftet, bevor er das Versteck erreichen konnte. Nach der Verhaftung von Jefremow wurde Schneider verhört, aber nicht verhaftet. Im November 1942 erfuhr Schneider, dass Jefremow angeblich für die Deutschen arbeitete, und schrieb eine Nachricht an Trepper. Zu dem bereits vorher verabredeten Treffen mit Jefremow ging er jedoch und wurde so im Oktober 1942 verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis im Fort Breendonk gebracht.

Im April 1943 wurde er nach Deutschland gebracht. Im Mai 1945 wurde er von sowjetischen Soldaten aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. Im Zuchthaus war er an einem Lungenleiden erkrankt. Die Firma Unilever, bei der er vorher gearbeitet hatte, zahlte ihm bis zur Genesung sein Gehalt weiter. Im Oktober 1945 fuhr Schneider in die Schweiz zu seiner Ehefrau und blieb bei ihr bis zu ihrem Tod im November des gleichen Jahres. Im Frühjahr 1947 lebte er in Anderlecht mit Elisabeth Depelsner. Im Juni fuhr er zu ihr in die Schweiz, nach Neuchâtel; am 2. August 1947 heirateten sie.

Im Oktober 1948 lebte Schneider in Zürich. Er hielt Verbindung mit Maurice Aenis-Haenslin. Schneider lebte später bis 1956 in Brüssel, dann in der Schweiz.


Source: Wikipedia.