CARL BAUMANN.
Carl Baumann (* 5. November 1912 in Hagen; † 7. Juli 1996 ebenda) war ein Künstler, dessen Schaffensschwerpunkt jahrzehntelang in der künstlerischen Mitgestaltung von Bauwerken im öffentlichen Raum seiner Heimatstadt lag.

Geboren als Sohn des Malermeisters Karl Baumann in Hagen-Wehringhausen, studierte er nach einer Malerlehre (1926-1929) ab 1931 an der Kölner Werkkunstschule Sgraffito, Schrift- und Aktzeichnen sowie Glas- und Wandmalerei bei Johan Thorn-Prikker. Sein Talent wurde während seiner Ausbildung von seinem Berufsschullehrer erkannt.

Im Jahr 1932 kehrte Baumann nach Hagen zurück und arbeitete im elterlichen Betrieb. Nebenbei fertigte er in zehn Wochen sein erstes Kunstwerk im öffentlichen Raum. Er gestaltete an der Berufsschule in Hagen-Haspe ein Fresko von 18 Meter Länge und 4,50 Meter Breite. Zwischen 1932 und 1934 ging Baumann als Malergeselle auf Wanderschaft durch Deutschland und Italien. Danach arbeitete er nebenbei in einem provisorischen Atelier in der Brantenberger Mühle in Hagen.

Von 1936 bis 1941 war er Meisterschüler an der Berliner Akademie der bildenden Künste bei Bildhauer Professor Ludwig Gies und dem Landschaftsmaler Franz Lenk und hatte dort Kontakt mit Walter Küchenmeister, Harro Schulze-Boysen und dem Bildhauer Kurt Schumacher. Er studierte Bildhauerei, Zeichnen und Malen. Im Jahr 1941 wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Im Herbst 1942 wurde er zusammen mit Mitgliedern der Widerstandsgruppe Rote Kapelle von der Gestapo verhaftet. Er war fünf Monate in Haft und wurde anschließend 1943 zur Ostfront abkommandiert. Er wurde dort 1944 kriegsverwundet und erlebte das Kriegsende in Thüringen, anschließend kam er in Kriegsgefangenschaft.

Ab 1947 lebte und arbeitete er wieder in seiner Heimatstadt Hagen als freier Maler und Bildhauer. Anders als sein Freund Emil Schumacher konnte sich Baumann nie durchringen, ausschließlich abstrakt zu malen.

In den Jahren nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und den ersten Wiederaufbauten war er als „Künstler neben den Bauleuten“ tätig. Künstlerische Zeichen an Bauwerken waren damals in schwerer Zeit Lichtblicke der Hoffnung. Bis Ende der siebziger Jahre, als die architektonischen und städtebaulichen Aktivitäten abebbten, diente Baumann engagiert der Kunst am Bau. Kunst am Bau bedeutete ihm niemals nur Dekoration; sie war für ihn immer Teil des ganzen Werkes der gestellten Aufgabe. Die Auseinandersetzung und das Zusammenwirken mit Architekten erwies sich dank seiner künstlerischen Kraft als für beide Seiten fruchtbar.


Source: Wikipedia.